Wie Sprache Türen öffnet


Terminale – Spontan Kapitel 2

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Text 1
 Der Schriftsteller Zafer Senocak erzählt von seiner Kindheit.
Als er acht Jahre alt war, kam seine Familie aus der Türkei nach Bayern.
Dort musste er zuerst Deutsch lernen, aber er hatte Schwierigkeiten.
Er schrieb viele Wörter in sein Heft, aber konnte nicht sprechen.
Er sagt, dass man die Wörter « schmecken » muss. Er will damit
sagen, dass man die Wörter benutzen muss, dass man viel sprechen
soll, wenn man eine Sprache lernt.

Wörter
der Ort (e) – le lieu
erste Schritte – les premiers pas
ein Dutzend = 12
schmecken – savourer
stammen aus (+D) = kommen aus (+D) – être originaire de

Text A Seite 66
Als Zafer in München ankommt, muss er zuerst Deutsch lernen, obwohl er schon in die Schule geht.
Seine Muttersprache ist Türkisch, Deutsch ist eine
Fremdsprache/eine Zweitsprache für ihn.
Um Deutsch zu lernen, geht er jeden Nachmittag zu einer Lehrerin, die Frau Saal heißt.
Sie sieht sehr streng aus, aber sie ist gar nicht so streng.
Wir verstehen das, weil der Junge bei ihr Apfelkuchen bekommt,
wenn er gut gearbeitet hat (fleißig war).
Die Lehrerin wird auch lockerer=cooler, wenn sie mit dem Jungen Deutsch lernt/übt.
Wenn sie zusammen arbeiten, ist es sehr dunkel, weil Frau Saal
das Licht nicht anmacht. Das ist schwierig für den Jungen, aber die Atmosphäre ist sehr angenehm und gemütlich.
Wir verstehen, dass diese Erinnerungen sehr positiv für Zafer sind. Mit dem Lernen der deutschen Sprache verbindet er sehr angenehme Dinge, wie Apfelkuchen und diese schöne, gemütliche Atmosphäre. Deshalb hat er so gut Deutsch gelernt.

Als Zafer Jahre später, als er erwachsen ist, Frau Saal besucht, ist er schon ein Autor/ein Schriftsteller.
Er will sich bei ihr für die Deutschstunden bedanken und fragt sie, warum sie nie das Licht angemacht hat.
Sie antwortet, dass er die Wörter zu schnell gelesen hat. Sie findet, dass man die Wörter beobachten und langsam lernen muss. Deshalb machte sie das Licht nicht an, damit er die Wörter genauer beobachtete.
Sie macht ihm ein Kompliment: „… wir sind ja auch gut vorangekommen, wie man sieht.“
Frau Saal will damit sagen, dass er sehr gut Deutsch gelernt hat und sogar ein Schriftsteller geworden ist. Sie zeigt das Buch, das er ihr als Geschenk mitgebracht hat.

Wörter zum Verstehen

der Ort (e) – le lieu
Bayern
schmecken - savourer
gefallen (ä, ie, a) - plaire
ein Dutzend = 12
anderthalb = 1 1/2
das Gesicht (er) – le visage
beobachten - observer
das Licht ein/schalten = an/machen

Wörter zum Sprechen/Schreiben
sich erinnern an (+A) – se souvenir de
die Erinnerung (en) – le souvenir
erzählen von (+D) – raconter de
sich bedanken bei jdm (D) / für etw (A) – remercier qn / de qqch


Text B Seite 67
 Rafik Schami schreibt in diesem Text über das Lernen einer fremden
Sprache. Es ist eine Metapher.
Er sagt, dass die Sprache wie eine Frau ist, die in einem Haus wohnt.
Ein Kind lernt die Sprache ganz natürlich, aber wenn man erwachsen
ist und eine fremde Sprache lernen muss, ist die Tür des Hauses
verschlossen. Er will damit sagen, dass man am Anfang nichts versteht.
Man braucht einen Schlüssel, um in das Haus hineinzukommen.
Man darf nicht resignieren, sondern muss Geduld und eine Methode
Haben. Man muss clever und intelligent sein.
Wenn man eine Sprache lernt, lernt man zuerst die Menschen und die
Kultur kennen, dann lernt man Wörter und Klänge, bevor man sprechen
kann.
Am Ende des Textes sagt der Autor, dass wir intelligenter/klüger sind, wenn
wir eine fremde Sprache gelernt haben.

geduldig sein – être patient
die Geduld – la patience

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