Mythos und Helden : Faust


Der historische Faust und die Legende 



Faust hat wirklich existiert. Er lebte am Ende des Mittelalters (ungefähr von 1480 bis 1540). Er nannte sich Doktor Faust und war ein Astrologe, ein Alchimist, ein Zauberer, ein Wahrsager... kurz ein Scharlatan. 
Er hatte in Heidelberg studiert. 
Er machte viele komische Experimente, um vielleicht Gold zu machen oder das ewige Leben zu bekommen/erreichen.
Eines Tages machte er einen Versuch, es gab eine Explosion und er war weg/er war verschwunden.
So begann die Legende. Die Leute glaubten, dass der Teufel ihn geholt hatte. 

Dann wurde die Geschichte von Marionettentheatern und Puppenspielen im deutschsprachigen Raum verbreitet. 
Irgendwann hat jemand die Geschichte geschrieben : das Volksbuch (eine populäre Geschichte).
Und dann beginnen die Schriftsteller sich für diesen Stoff zu interessieren :
Christopher Marlowe (um 1640)
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) ab 1770 bis zu seinem Tod
Paul Valéry, Oscar Wilde, Nerval, Thomas Mann, Klaus Mann, Mikhaïl Boulgakov...
und dann auch die Komponisten : Schubert, Schumann, Wagner, Liszt, Gounod, Berlioz, die Rolling Stones...

==> Faust ist ein Leitmotiv der Kulturgeschichte 


Faust – Video, eine kurze Zusammenfassung + Fausts Monolog


Die Schauspielerin erzählt, dass Gott und der Teufel eine Wette machen. Jeder will die Seele von Faust erringen/gewinnen. 

Faust ist deprimiert, verzweifelt und enttäuscht, weil er das Gefühl hat, nichts zu wissen, obwohl er alle existierenden Fächer studiert hat : Philosophie, Juristerei, Medizin und Theologie. Er wollte aus seinen Schülern bessere Menschen machen, aber er sieht, dass es nicht funktioniert. 

Faust ist auch frustiert, weil er weder Ruhm noch materielle Dinge besitzt. (Er ist nicht bekannt und nicht reich.)

Faust hat keine Skrupel und will es jetzt mit der schwarzen Magie versuchen. Er hat keine Angst vor dem Teufel oder vor der Hölle.

Er  will alles wissen, er will leben und auch die Liebe entdecken und vor allem "erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält". 


Er trifft Mephistopheles und schliesst mit ihm einen Pakt (den Teufelspakt). Mephisto verspricht Faust ewige Jugend, übermenschliche Kräfte, seinen Wissensdrang zu stillen und die Liebe.
Faust verspricht Mephisto seine Seele.

Sie unterschreiben diesen Vertrag mit Blut.

Faust trifft Margarethe (Gretchen), ein junges Bürgermädchen. Sie ist schön, unschuldig, gläubig und rein. Faust ist fasziniert von ihr und Gretchen verliebt sich auch in Faust. Sie wollen zusammen sein, aber das geht nicht wegen der Mutter. So gibt Mephisto Faust einen Schlaftrunk für die Mutter. Dieser ist aber zu stark und die Mutter stirbt. 

Faust und Gretchen treffen sich in einem Garten und verbringen die Nacht zusammen.

Der Bruder Gretchens kommt aus dem Krieg zurück und muss die Ehre seiner Schwester rächen. Es gibt ein Duell und Faust tötet den Bruder. Faust und Mephisto müssen fliehen. 

Gretchen ist ganz allein und sie ist schwanger. Sie tötet ihr Kind (sie wird eine Kindsmörderin), kommt ins Gefängnis und wird zum Tode verurteilt. 

(Goethe benutzt hier eine persönliche Erfahrung. Er hat als junger Jurist den Prozess von einer Kindsmörderin gesehen. Sie hieß Margarethe. Wenn er diese Geschichte hier benutzt, übt er indirekt Kritik an den Konventionen der Gesellschaft. Das war ein soziales Problem. Auch andere junge Autoren interessierten sich für dieses Thema.)

Faust will Gretchen mit Mephistos Hilfe retten, aber sie will nicht. Sie akzeptiert ihren Tod und übergibt sich dem Gericht Gottes. 

Am Ende von Faust I nimmt Mephistopheles Faust mit und sie verschwinden. 



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