70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz :
"Erinnern tut weh. Es löst Entsetzen aus und lässt uns verstummen
und aufschreien zugleich. Sich den bedrückendsten Wahrheiten unserer Geschichte
zu stellen, ist unverzichtbar. Dazu verpflichten uns die Opfer, ihre
Angehörigen und Nachkommen. Aber es ist auch für uns selbst notwendig, damit
wir den unauflöslichen Zusammenhang von Erinnerungs- und Zukunftsfähigkeit
begreifen.
Wir wissen aber auch um die erneuten Gefahren von Nationalismus, Antisemitismus,
Rassenhass und Fundamentalismus bei uns in Deutschland und anderswo - Tag für
Tag. Und wir wissen, wie sehr politische Wachsamkeit gefordert ist. Es ist
unsere Pflicht, über den Holocaust aufzuklären, um eine Wiederholung dieser
grauenhaften Geschehnisse zu verhindern. Gerade viele der jungen Generation
wollen wissen, was geschehen ist. Sie wollen die Erinnerung daran wach halten.
Sie möchten bewusst machen, vorbeugen und verhindern. Die Jugendlichen wollen
diese Aufgaben mit Leben erfüllen, weil die Gefahren und Gefährdungen, die
durch Radikalismus. Extremismus, Menschenverachtung und nationale Hybris
entstehen, mit dem Ende des Nationalsozialismus nicht für immer beseitigt
wurden."
(Prof.
Dr. Rita Süßmuth, Bundestagspräsidentin a.D.)
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